Wie ermittelt man die Ringweite?
Auf der Suche nach dem richtigen Verlobungsring oder Ehering sieht man sich schnell mit einigen Fragen und Hürden konfrontiert. Wie soll der Ring aussehen? Möchte die Dame einen Brillanten mit eingearbeitet haben? Bleibt man beim klassischen Goldring oder soll es doch eher etwas Ausgefallenes sein? Selbst aber, wenn all diese Fragen beantwortet sind, wird der Juwelier am Ende immer noch die Ringweite ermitteln müssen, damit der potenzielle Ehering auch perfekt auf den Ringfinger passt. Doch gerade in Zeiten einer Pandemie und damit verbundenen Lockdowns kann es möglicherweise vorkommen, dass frisch Verlobte oder die, die es noch werden wollen, ihre Ringgröße selbst ermitteln müssen. Aber wie ermittelt man die Ringweite ohne die Hilfe des Profis?
Ringweite bestimmen leicht gemacht
Um die passende Ringgröße zu bestimmen, hat der Laie mehrere Möglichkeiten – und das auch ohne Ringstock vom Juwelier. Bevor die Ringgröße aber ermittelt wird, sollte man sich darüber im Klaren sein, wann überhaupt der richtige Zeitpunkt dafür ist. Denn die Größe der Finger unterscheidet sich im Warm- und Kaltzustand, was ein Faktor ist, der unbedingt mitgedacht werden sollte. Hier gilt es, am besten einen Mittelwert herauszufinden, der garantiert, dass der Verlobungsring oder Ehering im Winter nicht zu locker sitzt, aber im Sommer auch nicht zu eng.
Ein alter Ring als Gehilfe – Ermitteln des Ringdurchmessers
Verfügt man nun schon über einen Ring, der gut sitzt und passt und an dem man sich orientieren könnte, ist wohl die einfachste Möglichkeit, um die Ringweite zu ermitteln, der Einsatz eines Lineals oder Messschiebers. Beides kann den Durchmesser bzw. den Innenumfang Ihres Ringes schnell und unkompliziert angeben. Nach Bestimmen des Ringdurchmessers gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen gibt es eine Internationale Ringgrößentabelle, in der der Umfang des Ringfingers direkten Aufschluss über die Ringweite des jeweiligen Landes gibt, in dem die Ringe angefertigt werden sollen. Die Ringweite lässt sich aber auch ermitteln, indem der Durchmesser in Millimeter mit der Kreiszahl Pi (3,14) multipliziert wird. Hat der Ring, der zum Ermitteln der Ringweite genutzt wird, beispielsweise einen Durchmesser von 17,8 mm, ergibt sich, wenn diese 17,8 mm mit 3,14 multipliziert werden, daraus 55,892; also die Ringgröße 56.
Eine weitere Option, die Ringweite zu ermitteln, sind Ringschablonen. Viele Juweliere bieten diese online zum Ausdrucken an, auf die man dann einen Ring, der schon passt, legen und so genau herausfinden kann, über welchen Innenumfang er verfügt. Hier allerdings muss man sehr genau vorgehen, da das Ringmaß sich teilweise nur gering unterscheidet. Wichtig ist auch, dass vor dem Ausdrucken der Ringschablone das Dokument in korrekter Größe skaliert wurde und die vollen hundert Prozent richtig dargestellt sind. Wenn auch dieser Fauxpas ausgeschlossen werden kann, dann ist das korrekte Ringmaß ganz schnell bestimmt.
Der Ringfinger als Wegweiser – die richtige Ringgröße
Das Ringmaß
Die Alternative dazu, direkt am Schmuckstück das Ringmaß herauszufinden, ist der Ringfinger selbst. Auch hier bieten viele Juweliere kostenlos online ein Ringmaßband zum Ausdrucken und Ausschneiden an. Wie schon bei der Ringschablone ist auch hier die Vorsicht geboten, das Dokument in entsprechender Größe zu drucken, damit mit den richtigen Maßen gemessen wird. Ansonsten funktioniert das Ringmaßband wie ein Gürtel, der um den Finger gewickelt wird. Wenn dieser “Gürtel” bequem am Finger sitzt, kann das Ringmaß ganz einfach abgelesen werden.
Das Maßband
Andererseits kann auch ein Maßband verwendet werden, das um den Finger gewickelt wird und mit dem der Umfang des Ringfingers bestimmt werden kann. Es sollte nicht zu eng und nicht zu locker sitzen. Beachtet werden sollte außerdem, dass das Maßband leicht über den Knöchel gezogen werden kann. Kommen Sie nur schwer über diesen, dann sitzt das Maßband um Ihren Finger eventuell zu eng. Wenn das Maßband bequem sitzt und alles passt, dann kann direkt abgelesen werden, wie viel Millimeter der Innenumfang eines potenziellen Verlobungs- oder Eheringes misst.
Der Faden
Ungefähr nach dem gleichen Prinzip funktioniert das Herausfinden der Ringgröße mit einem Faden oder Papierstreifen. Beides wird um den Ringfinger gewickelt und an der Stelle abgeschnitten, an der sich der Faden oder der Papierstreifen wieder überschneiden. Bei Unsicherheit kann auf dem Faden oder Papierstreifen stattdessen auch mit einem Stift die Stelle markiert werden. Zu guter Letzt wird der Faden oder Papierstreifen, der um den Finger gewickelt war, mit einem Lineal gemessen. Sollte mit einem Stift markiert worden sein, dann selbstverständlich nur bis zur entsprechenden Kennzeichnung. Eine schnelle und vor allem einfache Möglichkeit für jeden, die Ringweite zu ermitteln.
Ringweite ermitteln: Augenmaß nehmen
In Fällen, in denen beispielsweise eine Verlobung noch aussteht und der potenzielle Verlobte einen Antrag mit Ring bei seiner Angebeteten anstrebt, kann es zur schwierigen Herausforderung werden, die Ringgröße der Herzensdame heimlich herauszufinden. Wenn die Partnerin keine Ringe trägt und Sie auch nicht mehr diskret bleiben könnten, um die Ringweite ermitteln zu können, bleibt nur noch das “Schätzen und Erraten”. Das hört sich schlimmer an, als es ist. Denn das Ringmaß lässt sich sowohl von Damen als auch von Herren aufgrund ihrer Körperstatur ungefähr erahnen. Ist der Partner oder die Partnerin eher zierlicher, normal schlank oder doch eher kräftig? Je nachdem kann in etwa abgeschätzt werden, welchen Umfang der Ringfinger hat und welche Ringweite sich daraus ergibt.
Das Ermitteln der Ringweite kann zum spannenden Unterfangen für Paare werden. Und doch gibt es einige Möglichkeiten, die Ringgröße problemlos herauszufinden und einen passenden Verlobungsring oder auch Ehering an den Ringfinger des Traummannes oder der Traumfrau zu stecken. Sollte der unglückliche Fall eintreten, dass beispielsweise der verschenkte Verlobungsring nicht perfekt passt, so kann dieser nachträglich auch nochmal angepasst werden und das in vielen Fällen sogar kostenlos.