Was sind Labordiamanten?
Wer sich über den Diamantenkauf informiert, stolpert immer häufiger über den Begriff der Labordiamanten. Doch was ist ein Labordiamant und welche Unterschiede gibt es zu den natürlichen Diamanten? Erfahren Sie in unserem Magazin alles, was Sie über die synthetischen Edelsteine wissen müssen.
Naturdiamanten: Die Kraft der Natur
Bevor wir uns die Labordiamanten genauer ansehen, sollten wir uns mit der Entstehung der natürlichen Rohdiamanten beschäftigen. Diese entstehen durch die Kraft der Erde. Ein Rohdiamant besteht aus Kohlenstoff. Dieser wird in der Natur über viele Jahre hinweg tief unter der Erde zu einem kostbaren Edelstein verwandelt. Durch enorme Hitze und starken Druck wird aus dem Kohlenstoff ein Kristall geformt, der dann über einen Vulkanausbruch mit der Lava an die Erdoberfläche befördert wird. Die Rohdiamanten müssen dann in der abgekühlten Lava gefunden und aus dieser herausgelöst werden. Dieses Verfahren von der Entstehung bis zur Auffindung ist sehr aufwendig. Das macht Naturdiamanten so kostbar, selten und besonders.
Labordiamanten: Künstlich im Labor hergestellt
Im Gegensatz zu den natürlichen Steinen wird ein Labordiamant künstlich hergestellt. Dies gelingt über ein Verfahren, bei dem ebenfalls Kohlenstoff unter der Einwirkung von Druck und Hitze in Diamanten verwandelt wird. Es handelt sich daher sehr wohl um echte Rohdiamanten. Diese werden lediglich nicht durch die Natur hergestellt, sondern durch ein spezielles Verfahren im Labor. Banal dargestellt kann man es sich wie bei Kulturobst und -gemüse vorstellen. Dieses wird im Gewächshaus gezüchtet und wächst nicht in freier Natur heran. Aber: Es ist echtes Obst und eine Kulturheidelbeere lässt sich nicht von einer Heidelbeere aus dem Wald unterscheiden.
Das Verfahren: Wie werden Diamanten hergestellt?
Die Labordiamanten werden mit modernster Technologie geschaffen. Es werden Bedingungen geschaffen, welche die natürliche Entstehung nachahmen. Die Rohdiamanten bestehen aus demselben Material: Ein Kohlenstoffpartikel wird in eine Kapsel gegeben und durch starke Hitze und extrem hohen Druck zum Wachstum angeregt. Alternativ wird er einem sogenannten Abscheidungsprozess unterzogen, um das natürliche Wachstum anzustoßen. Innerhalb von sechs bis zehn Wochen wächst so ein wertvoller Rohdiamant heran. Dieser wird wie das Naturprodukt geschliffen und verarbeitet. Die technische Herstellung geht damit wesentlich schneller als der natürliche Prozess und es muss nicht aufwendig nach den Rohdiamanten gesucht werden.
Die vier Cs: Auch bei einem Labordiamant
Da es sich bei einem künstlichen Rohdiamant wie bei dem Naturdiamant um einen echten Diamanten handelt, sind die vier Cs – Carat, Clarity, Colour und Cut – die gleichen Qualitätskriterien für den synthetisch hergestellten Edelstein. Auch bei diesem können Karat, Reinheit, Farbe und Schliff bestimmt werden und entscheiden über die Qualität des Steins. Laborsteine sind daher ebenfalls in allen Größen, Farben, Schliffen und in verschiedenen Reinheiten erhältlich. Sie können, wie Naturdiamanten, kleine Einschlüsse und Makel enthalten oder vollständig perfekt und makellos sein. Durch die Herstellung im Labor ist ein solcher Rohdiamant im Schnitt um etwa 30 Prozent günstiger als seine natürliche Schwester. Dies liegt aber nur an der leichteren Herstellung und nicht an der Qualität der Steine. Wer einen Edelstein kauft – egal ob natürlich oder künstlich – erhält ein Zertifikat, welches die Qualität der vier Cs und die jeweilige Herkunft angibt.
Künstliche Diamanten: mit Naturdiamanten optisch und chemisch identisch
Durch das künstliche Verfahren entstehen wie beschrieben echte Rohdiamanten. Sie bestehen chemisch aus den gleichen Stoffen und sind optisch unmöglich von Naturdiamanten zu unterscheiden. Lediglich Profis können künstliche Diamanten erkennen: und das auch nur unter der Verwendung spezieller Geräte. Ein Diamant aus dem Labor strahlt daher genauso schön wie ein natürlicher Naturdiamant und kann natürlich in alle Schmuckstücke eingesetzt werden. Es gibt eben nur den einen Unterschied: die Herkunft und Geschichte des Kristalls. Wem diese Herkunft aus emotionalen Gründen sehr wichtig ist, der kann sich für Naturdiamanten entscheiden. Wer jedoch etwas sparen möchte, keinen großen Wert auf die besondere Entstehungsform in der Natur legt oder lieber einen größeren Stein für sein Budget erwerben möchte, der kann guten Gewissens auf einen Labordiamanten zurückgreifen ohne Qualitätseinbußen in Kauf nehmen zu müssen.
Investition Labordiamant: Eine lukrative Wertanlage?
Ein schöner Diamant ist seit jeher nicht nur ein glänzendes Schmuckstück, sondern auch eine gute Wertanlage. Über die Jahre werden die Steine wertvoller und verlieren ihren Kaufpreis nicht. Bei künstlichen Diamanten ist diese Wertentwicklung vermutlich ähnlich. Allerdings lässt sich das Preisniveau und die Entwicklung noch weniger sicher vorhersagen, da künstliche Edelsteine aus dem Labor noch nicht lange genug auf dem Markt sind, um eine sichere Prognose treffen zu können. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass diese im Preis stark abfallen. Wer einen Diamant als Wertanlage kaufen möchte, sollte aber in jedem Fall auf ein anerkanntes Zertifikat achten: egal ob bei einem künstlichen Edelstein oder einem natürlichen Stein.
Labordiamanten im Schmuckstück: Eine Entscheidung des Herzens und der Optik
Wer ein Schmuckstück wie einen Diamantring kaufen möchte, muss sich also keine Gedanken um die Herkunft des kostbaren Edelsteins machen. Sowohl ein Naturdiamant als auch ein Labordiamant ist ein wertvoller, ansprechender, glänzender und herausragender Schmuckstein. Als Käufer kann man daher einfach auf die gewünschte Optik achten, wenn man für sich oder seine Partnerin ein schönes Schmuckstück erwerben möchten. Die Herkunft des Edelsteins ist dabei weniger die entscheidende Frage.